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Die Legende von Hiddensee

Vor langer Zeit, als Hiddensee noch mit der Insel Rügen verbunden war, lebten auf der Insel 2 Frauen. Die eine Frau war sehr arm, besaß jedoch ein großes Herz, und die andere Frau war sehr reich und dabei aber sehr sehr geizig. Eines Abends wütete ein furchtbarer Sturm, mit viel Wind und Regen. Da klopfte es plötzlich an der Tür der reichen, garstigen, hartherzigen Frau Hidden und vor der Tür stand ein, vom Regen ganz durchnässtes, frierendes Männlein.

Er bat sie um ein Nachtlager, die Frau jedoch erfand allerlei Ausreden, beschimpfte ihn und warf ihm die Tür vor der Nase zu. Daraufhin ging das Männlein zu der Hütte der armen Frau Vidden und klopfte dort an. Sie nahm ihm gerne auf, bot ihm sofort zu Essen und zu Trinken an und bereitete ihm das Bett. Am nächsten Morgen sagte das Männlein zu ihr: „Ich habe weder Gold noch Silber, um dir die Übernachtung und deine Speisen zu bezahlen. Jedoch soll dir die erste Arbeit, die du heute beginnst, gesegnet sein.“

Die Frau Vidden hielt das für eine nette Geste, begann ihren Tag und vergaß seine Worte. Diesen Morgen wollte sie damit beginnen einen Rock für ihre Tochter zu reparieren. Sie öffnete die Truhe, in der sich die Stoffe und die Wäsche befanden und begann zu messen, ob das Leinen reichen würde. Sie war erstaunt, sie zog und zog, doch der Stoff nahm einfach kein Ende. Als am Abend die Sonne unterging, hatte die gute Frau das ganze Haus gefüllt mit den schönsten Leinenstoffen und konnte viel davon verkaufen. Ihrer Armut war nun ein Ende gesetzt.

Als die reiche Frau Hidden davon erfuhr, wurde sie ganz gelb vor Neid. Einige Zeit später klopfte es abermals an der Tür der reichen Frau und wieder war es das Männlein. Diesmal nahm sie ihn gerne auf. Sie kochte ihm eine warme Suppe und gab ihm ein weiches Bett für die Nacht. Am nächsten Morgen, als sich das Männlein verabschiedete, sprach es mit denselben Worten wie zur armen Frau: „Die erste Arbeit, die du heute beginnst, soll dir gesegnet sein.“ Die reiche Frau hatte darauf nur gewartet, lief sofort los und wollte ihr Geld zählen.

Bevor sie jedoch anfangen konnte, begann plötzlich eine Kuh lauthals zu brüllen. Gierig, wie sie war, hatte sie natürlich ganz vergessen, dem Tier Wasser zu geben. „Du dumme Kuh, musst du mich stören?“ rief sie. Damit sie in Ruhe das Geld zählen konnte, lief sie schnell zum Brunnen, um der Kuh einen Eimer Wasser zu bringen. Sie lief schnell an die Wasserpumpe, damit sie der Kuh noch einen Eimer Wasser hinstellen konnte.

Die Frau begann zu pumpen, jedoch hörte das Wasser nicht mehr auf zu laufen. Das Wasser lief und lief, bis schließlich das Haus der habgierigen Frau und ihr ganzes Land überschwemmt waren. Nun war die Insel auch von Rügen getrennt. Da sie „Mutter Hidden“ hieß, benannte man die so entstandene Insel nach ihr; Hiddensee.

 

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